Ablöseforderungen im Tischtennis

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ttbleki
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Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von ttbleki »

ein Spieler eines gemeldeten Vereins möchte aus unterschiedlichen Gründen den Verein wechseln um bei einem neuen Club eine neue sportliche Herausforderung zu finden (Amateur). Sein ehemaliger Stammclub hat keinen Euro für die bisherige Karriere d. Spielers investiert, dh. weder Spielmaterial (Beläge etc.) noch sonstiges Equipment (Bekleidung etc.) noch Coaching etc. . Nun rückt besagter Verein plötzlich mit einer Ablösefordung (wofür eigentlich ?) bei gleichzeitiger Androhung einer sonstigen Sperre heraus um dem Spieler den Wechsel zu vergällen.
Meine Frage nun an euch : weiß jmd. vlt. darüber Bescheid ob bzw. wie man sich gegen eine derartige Vorgangsweise zur Wehr setzen kann, mir fehlen leider die zugrundeliegenden Rechtskenntnisse, kann mich nur ganz dunkel ans Bosman-Urteil mit Auswirkungen auf sämtliche anderen Sportarten erinnern, weiß jedoch nicht, wie die Regelung im Tischtennissport funktioniert (insbesondere das Verhängen willkürlicher Sperren), vlt. kann mir da jmd. mehr darüber sagen !
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von Schupfkönig »

hat der Spieler einen Vertrag bei seinem alten Verein?
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von Noppenstruller »

um welche Spielklassen geht es hier?
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Erst hatte ich kein Glück und dann kam auch noch Pech hinzu.
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von Otter1978 »

ttbleki hat geschrieben:ein Spieler eines gemeldeten Vereins möchte aus unterschiedlichen Gründen den Verein wechseln um bei einem neuen Club eine neue sportliche Herausforderung zu finden (Amateur). Sein ehemaliger Stammclub hat keinen Euro für die bisherige Karriere d. Spielers investiert, dh. weder Spielmaterial (Beläge etc.) noch sonstiges Equipment (Bekleidung etc.) noch Coaching etc. . Nun rückt besagter Verein plötzlich mit einer Ablösefordung (wofür eigentlich ?) bei gleichzeitiger Androhung einer sonstigen Sperre heraus um dem Spieler den Wechsel zu vergällen.
Meine Frage nun an euch : weiß jmd. vlt. darüber Bescheid ob bzw. wie man sich gegen eine derartige Vorgangsweise zur Wehr setzen kann, mir fehlen leider die zugrundeliegenden Rechtskenntnisse, kann mich nur ganz dunkel ans Bosman-Urteil mit Auswirkungen auf sämtliche anderen Sportarten erinnern, weiß jedoch nicht, wie die Regelung im Tischtennissport funktioniert (insbesondere das Verhängen willkürlicher Sperren), vlt. kann mir da jmd. mehr darüber sagen !
Wenn der Spieler keinen Vertrag bei seinem Verein hat, kann dieser machen was er will. Wenn er wechseln will, kann er das tun. Er muss seinem alten Verein nicht einmal sagen, daß er wechselt. Das wäre zwar nicht die nette Art und Weise, würde aber trotzdem einen Wechsel nicht verhindern. Sperren und ähnliche Auflagen, verhängt der Verband/Bezirk usw. Da hat der Verein an sich keine Möglichkeiten. Der Verein kann maximal eine Beschwerde oder Anzeige gg einen Spieler beim Verband/Bezirk machen. Dieser prüft dann, ob der betreffende Spieler gegen irgendwelche Regeln verstoßen hat und verhängt dann Strafen. Aber wenn ein Wechsel innerhalb der Frist stattfindet, ist dies auch hinfällig.
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von MaikS »

Was wären wir für ein reicher Verein...

Alles aus den letzten 10 Jahren:
Jannik Dohrmann (ehemaliger deutscher Vize Jugendmeister und Jugendnationalspieler)
Robert Giebenrath (ehemaliger Top 12 Jugendspieler)
Nils Hohmeier (ehemaliger deutscher Vize Jugendmeister und Jugendnationalspieler)
Cedric Meissner (aktueller deutscher Jugendmeister und Jugendnationalspieler)
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von oldtimer-harry »

Wir betonen ja immer, dass es uns nicht um Geld geht (sogar Fahrgeld muß man bei den meisten Vereinen selbst erbringen) aber Ablösesummen würden den kleinen zumeist armen Vereinen helfen, wenn ein vielversprechendes Talent abgeworben wird zu einem höherklassigen Verein. Zumindest eine Aufwandsentschädigung für die geleistete Aufbauarbeit wäre denk u.dankbar, finde ich! Über das wie müßte man noch nachdenken.
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von destruktivsatan »

@Harry
Dafür müsstest Du aber auch in "Vorleistung" gehen und deinem Vertragsspieler einige Privilegien bzw. Entlohnungen bieten, damit Du hinterher etwas verlangen kannst. Wäre somit eine Milchmädchenrechnung!
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von MaikS »

Das problematische sind zwei andere Punkte:
1)
Nehmen wir z.B. mal Cedric, wie gesagt frisch gebackener deutsch Jugendmeister.
Das TT spielen gelernt hat er in Hattdorf am Harz, ich glaube hier hat er 2 Jahre oder so gespielt. Dann ich glaube vier Jahre in Göttingen, dann in Celle. Wer muss wem wie viel Ausbildungsvergütung zahlen?
2)
Der wichtigere Punkt: Anders als im Fußball passiert die eigentliche Ausbildung ja nicht im Verein. Der unterstützt und bietet die Spielklasse, aber die eigentliche Ausbildung läuft in den Landesstützpunkten und den Sportinternaten.
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von ttbleki »

Hallo und Dank an alle, die ihr mir mit euren Beiträgen zu einem besseren Bild der Situation am Spielermarkt verholfen habt. Allerdings muß ich in meinem konkreten Fall zur Klarstellung schon noch folgende 2 Punkte erwähnen:
(1) es geht hier weder um Nach- bzw. sonstige 'Wuchs'-förderung, sondern um einen älteren lang im TT-Sport sich befindlichen Aktiven, der einfach den Wunsch nach Veränderung hat.
(2) ferner handelt es sich konkret um einen Rachefeldzug d. alten Vereins, der partout nicht akzeptieren will, daß einer seiner Stammspieler sich verändern möchte.
(3) die Spielklasse ist im konkreten Fall völlig bedeutungslos, meine Frage geht einfach in die Richtung, ob ein Verein, der KEINERLEI VORLEISTUNG bis dato geboten hat, so mir nichts dir nichts (aus Rachegründen) einfach vom Spieler eine Ablöse bei allfälliger Sperrandrohung fordern kann u. (was mir dabei völlig unklar ist) welche Rolle dabei der Verband spielt. Ich würde euch diesbzgl. nochmals um Aufklärung ersuchen, im voraus schon ein Dankeschön an alle, die sich bemühen !!
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von oldtimer-harry »

Da im Tischtennis keine Verträge im üblichen Sinn unterschrieben werden zumindest ist mir sowas nicht bekannt (Bundesligen mal ausgenommen) gibt es nur ein Wechselformular und das wars. Es gibt wohl seitens des Vereins wohl keine Machtausübung das über das private drohen hinausgeht. Allerdings bin ich kein Jurist.
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von Doppelnoppe1 »

Vlt. nur kurz angemerkt, tt-bleki ist Österreicher!
Die genauen Ablösekriterien sind im Handbuch des öttv hinterlegt, bzw. im jeweiligen Bundesland.
Generell ist es bei uns so, das ein Verein für einen Spieler ab einer gewissen Spielklasse sehr wohl was verlangen kann, egal ob er in den Spieler investiert hat oder nicht. Ausschlaggebend sind hierfür Alter bzw. Spielklasse. Wenn es ein Jugendlicher ist, wird zb. der Betrag doppelt so teuer, wenn er zb. in Regional oder höher spielt. Von daher Bleki wirst Du nicht drumrum kommen. Kenne einen Verein, wo ein Jugendlicher sich von anderem Verein ködern ließ, obwohl sein Stammverein ihm wirklich viel gelernt hat, jetzt beträgt Ablöse (ganz genauen Betrag weiß ich jetzt nicht auf Euro genau) von ca. 800,- fällig. Entweder Verein zahlt, oder Spieler erhält keine Freigabe.
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von oldtimer-harry »

@Doppelnoppe - das wußte ich nicht, steht das irgendwo in der Wettspielordnung? Ich kann bestimmt ablösefrei gehen - ich habe die Altersgrenze mit 65 sicher erreicht - bei meinem Bundeligareifen TTR-Wert von 1572 werd ich wohl grad noch so drum herumkommen!
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von Doppelnoppe1 »

Kein Problem, kann man ja nicht wissen, dass wir Ösis lieber hier im Noppenforum schreiben:):)
Wie gesagt, es steht im jeweiligen Bundesland im Handbuch. Kann Dir aber nicht sagen, ob dies für ganz Österreich gleich ist. Ich glaube die Altersgrenze bei uns liegt so bei 40 oder 45 in den unteren Klassen. Bei 65 Jahren glaube ich auch nicht wirklich, dass es da noch Ablöseprobleme geben sollte:) Aber bei dem besagten Jungen ist das doch gleich etwas Kohle. Es macht halt auch immer die Spielklasse aus, je höher desto mehr. Obwohl sich die meisten Vereine hier nicht wirklich großartig gegenseitig das Leben schwer machen. Bei den Jüngeren hab ich aber schon des öfteren gehört, dass da Ablöse fällig war. Kommt auch immer drauf an, wie die Trennung zum alten Verein ablief. Wenn´s im Streit auseinander geht, rollt natürlich der Rubel mal schneller, als wenn man im Guten auseinander geht. Ist halt wie in der Ehe:):)
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von ttbleki »

@Doppelnoppe1,
na das finde ich ja richtig toll - Ablöse erpressen, wenn sonst nie was geboten wurde. Man sollte eigentlich das 'Handbuch d. ÖTTV' auf Rechtskonformität überprüfen lassen. Mir fallen da so nebenbei strafrechtliche Begriffe wie 'Sittenwidrigkeit' bis hin zu 'Betrug -> Leistung ohne Gegenleistung' ein, selbst wenn man sich durch die Anmeldung zu einem Verein den Regeln d. ÖTTV unterwirft, heißt das noch lange nicht, daß diese auch geltenden Rechtsnormen entsprechen.
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Re: Ablöseforderungen im Tischtennis

Beitrag von magiccarbon »

Alles wird gut !!
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